23 Plooierijen-Regentenparteien
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Dem Stadthalter Willem III. wurde 1675 das Recht zuerkannt, die nimwegener Stadtverwaltung zu ernennen. Damit dankte ihm die Stadt für die Vertreibung der französischen Truppen, die Nimwegen von 1672 bis 1674 besetzt gehalten hatten. Aber die Ernennungspolitik von Willem weckte schon bald Widerstand. Weil er insbesondere ein Auge für die Auslandspolitik hatte, ernannte er immer wieder die gleichen Regenten, die untereinander durch Familien- und Freundschaftsbande eng verbunden waren. Jahrelang beherrschten die Familien Beeckman, Roukens, Verbolt und De Beijer die Stadtverwaltung. Vielen Nimwegenern war dies ein Dorn im Auge.
Nach dem Tod von Willem III. 1702 entschloss sich der vom Stadthalter ernannte Rat dazu, die alte Faktion, die Stadtverwaltung für immer an sich zu ziehen. Nun kamen vornehmen Familien, die seit 1675 von der Verwaltung ausgeschlossen waren, in Aufstand. Sie bildeten die neue Faktion. Dabei wurden sie von den Zünften unterstützt, die im Mittelalter viel Einfluss auf die Stadtverwaltung ausgeübt hatten, welchen sie mittlerweile verloren hatten. Als sechs Mitglieder des damaligen Rats, unter ihnen Bürgermeister Willem Roukens, sich weigerten ihren Sitz aufzugeben, setzte die neue Faktion im Juni 1702 den kompletten Rat ab. Es wurde ein neuer Rat gewählt, der zum Teil aus alten Ratsmitgliedern und zum Teil aus Zunftmeistern bestand. Kurze Zeit später wurde die alte Faktion, mithilfe der Garnison wiederhergestellt, aber im Januar 1703 gelang es der neuen Faktion, mithilfe der aufgehetzten nimwegener Bevölkerung das Rathaus zurückzuerobern. Weil in den nächsten Monaten während der Versammlungen der alten Faktion Unruhen drohten, wurden Willem Roukens und sechs seiner Anhänger aus Sicherheitsgründen aus der Stadt verbannt. Daraufhin entschlossen sie sich gewaltsam einzugreifen, «daß wir den neuen Herren allen den Hals brechen», und schalteten eine Schlägergruppe ein, die am 7. August 1705 kurze Zeit das Rathaus besetzte. Anhängern der neuen Faktion gelang es die Schlägergruppe noch am selben Tag mit Gewalt zu vertreiben, wobei drei Tote fielen. Die Empörung war so groß, dass man fünf Mitglieder der Schlägergruppe noch am selben Abend an den Fenstern des Ratssaales im ersten Stock, des heutigen Trêvessaals, erhängte. Willem Roukens, der außerhalb des Rathauses den guten Ausgang erwartet hatte, wurde verhaftet. Am nächsten Tag wurde er ohne nennenswerten Prozess enthauptet.
Die «Plooierijen», wie dieser politische Kampf genannt wurde, fanden nicht nur in Nimwegen, sondern auch in Arnheim, Tiel, Zaltbommel und anderen geldrischen Städten statt. Von einer demokratischen Erneuerung war keine Sprache. Die neuen Verwalter verhielten sich, auch in Nimwegen, ebenso selbstherrlich wie ihre Amtsvorgänger.1702-1705