25 Um den Freiheitsbaum

Uit Het Digitale Huis
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Epoche: 
Perücken und Revolutionen
Am 8. November 1794 machte Nimwegen Bekannt-schaft mit dem Phänomen «Revolution». Französische und niederländische (batavische) Truppen zogen nach einer kurzen Belagerung in die Stadt ein. Sie setzen die Stadtverwaltung ab und stellten an deren Stelle eine «provisorische Verwaltung» an. Zum ersten Mal seit 1591 bekamen auch Katholiken einen Sitz in der Stadtverwaltung.

In den letzten Jahrzehnten des achtzehnten Jahrhunderts war die Republik Schauplatz für politische Unruhen, aufkommende demokratische Bewegungen und eines wachsenden Widerstandes gegen Stadthalter Willem V. In Nimwegen war es in diesen Jahren auffallend ruhig geblieben. Trotzdem begrüßten auch viele Nimwegener in 1794 die revolutionären batavischen und französischen Soldaten. Am 30. November tanzten sie einträchtig um den Freiheitsbaum, der auf dem Grote Markt gepflanzt worden war. Aber die Freude währte nicht lange. Die batavisch-französische Zeit war in den gesamten Niederlanden und auch in Nimwegen, eine äußerst verwirrende und rührige Periode. Vorstandswechsel und neue Staatsregelungen, oft von Frankreich auferlegt, folgten einander in hohem Tempo. Im Gedränge verlor Nimwegen seine früheren Privilegien gegenüber den anderen geldrischen Städten. So wurde der Stadt der dauerhafte Vorsitz des Quartiers von Nimwegen und des geldrischen Landtages, der Versammlung der vier Quartiere, entzogen. Von 1798 bis 1801 war Nimwegen kein Teil mehr von Gelderland, sondern des Departements van de Dommel mit 's-Hertogenbosch als Hauptstadt. Und zwischen 1810 und 1814 war die Stadt selbst dem französischen Kaiserreich zugeteilt worden – ebenso wie all das übrige Land südlich der großen Flüsse.

In der batavisch-französichen Zeit litt Nimwegen unter der Einquartierung französischer Heereseinheiten (sechstausend Soldaten auf eine Bevölkerung von zwölftausend), weil diese große Mengen Nahrung, Kleidung und Materialien forderten. Auch die Einführung der Wehrpflicht machte die französische Verwaltung nicht beliebt. Handel und Industrie verkehrten in einer Krise, die Stadtfinanzen waren in einem erbärmlichen Zustand.

Selbstverständlich brachte die batavisch-französische Zeit nicht nur Kummer und Not. Ein Verbot auf den Handel mit England sorgte dafür, dass der Schmuggel über die Waal einige Zeit aufblühte. Im ganzen Land entstand eine Gesetzgebung auf mancherlei Gebieten, wie Unterricht, Steuern, die Gesundheitspflege, Straßenbau. Wasserwirtschaft und Rechtspflege. Für die spätere Entwicklung der Stadt war es positiv, dass bestimmte Grundsätze und Grundrechte, wie die Staatseinheit, Gleichheit vor dem Gesetz für jedermann, Trennung von Staat und Kirche und Trennung von Verwaltung und Rechtsprechung, festgelegt wurden.

Aber alles in allem trauerte Nimwegen nicht, als die Franzosen am frühen Morgen des 5. Januar 1814 sang- und klanglos abzogen. Die Euphorie des Tanzes um den Freiheitsbaum war damals schon längst verschwunden; im September 1799 war dieser Baum auf dem Grote Markt in der Nacht von Unbekannten gefällt worden.
Die batavisch-französische Zeit
1794-1814
Stadtschlüssel von Nimwegen (MHV)

Quelle: Jan Brabers, in: De Canon van Nijmegen, Uitgeverij Vantilt (Nijmegen 2009)