32 Fabriken

Uit Het Digitale Huis
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Epoche: 
Bürger und Dampfmaschinen
Nach dem Abbruch der Festungsanlagen ab 1874 kannte Nimwegen mehrere innovative Unternehmen. Die Dampfmaschine spielte hierbei eine wichtige Rolle, das galt jedoch auch für neue Methoden der Unternehmensführung. Das geht aus drei Beispielen hervor.

Johann Peter Dobbelmann kaufte 1854 die nimwegener Seifenfabrik «Het Anker» (Der Anker) in der Lange Brouwerstraat. In diesem Unternehmen, in dem einfache Schmierseife auf Basis von Leinöl hergestellt wurde, war in 1845 der erste nimwegener Dampfkessel installiert worden. Sohn Theodoor Dobbelmann übernahm schon bald die Führung der Seifenfabrik. Aufgrund seiner großen technischen und chemischen Kenntnis und seinem Interesse für ansprechende Verpackungen und Werbung verdiente er damit ein Vermögen. Das Unternehmen entwickelte neue Seifenarten auf der Basis von Palmöl aus Niederländisch-Indien (Palmitinseife) und auf der Basis von Kokosöl mit Rosen parfümiert. Auch Seifenpulver und Flüssigseife zur Reinigung von Wolle waren neue Erfindungen. Ein ungeheures Feuer in 1895 war der Anlass, um in Bottendaal eine viel größere Fabrik zu bauen. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts war die Dampf-Seifenfabrik Gebr. Dobbelmann einer der bedeutendsten Seifenproduzenten der Niederlanden.

In 1857 gründeten Herman Terwindt und Jan Arntz in Nimwegen eine Firma, die ihre verstreuten Ziegelbrennereien unter eine Leitung vereinten. Sie kauften Ziegeleien und Lehmböden – Rohstoffe für die Backsteine – in der Umgebung auf. Um zu niedrigeren Kosten produzieren zu können, stellte das Unternehmen auf ein Ringofensystem (Hoffmannscher Ringofen) um die, um Energie zu sparen, ununterbrochen in Betrieb waren. Dies erforderte allerdings eine konstante Anfuhr von rauem trockneten Steinen. Weil es oft schwierig war, genügend Arbeitskräfte zu finden, wurden Baggermaschinen, Lehmziegelsteinmaschinen und Steinpressen gekauft, die anfangs noch von menschlicher Kraft oder von Pferden, nach 1875 aber durch Dampfkraft angetrieben wurden.

Die Druckerei Thieme war ebenfalls eine expansive und moderne Firma. Ab Mitte des neunzehnten Jahrhunderts ersetzte dieses Unternehmen die jahrhundertealte eiserne Handpresse mit einer mit Dampf angetriebenen Schnellpresse. In 1877 wurde sogar im Arbeiterviertel Bottendaal eine völlig neue Druckerei gebaut, wo 120 Personen Arbeit fanden. Das Gebäude umfasste nahezu tausend Quadratmeter und verfügte über sechs große mit Dampf angetriebene Druckpressen. Um 1900 stellte Thieme von Dampf auf Gas und Elektrizität um, wodurch die Druckgeschwindigkeit noch weiter hochgeschraubt werden konnte.

Gleichzeitig mit der Industrialisierung änderte sich auch die Beziehung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. In 1867 konnte Thieme seine Angestellten noch erfolgreich verbieten Mitglied der nimwegener Abteilung des Allgemeinen Niederländischen Typografenbundes zu werden, der «die revolutionäre Forderung» einer Lohnerhöhung stellte. Die Abteilung lief sich allmählich tot. Einige Jahrzehnte später war der Sociaal-Democratische Bond allerdings erfolgreich in Nimwegen. Die sozialistische Ideologie verbreitete sich, trotz – oder vielleicht dank – des harten Auftretens der Polizei und führte zur Gründung der nimwegener Abteilungen der nationalen Vereine von u. a. Typographen (1891), Post- und Telegrafenbeamten (1893), Zigarrenmachern (1894), Zimmermännern, Tischlern und Technikern (1895). Die ersten Streiks fanden in 1894 und 1898 statt. Die alte Welt, in der die Chefs Herr und Meister waren, war zu Ende.
Erneuerungen in der Unternehmensführung
Ab 1874
Seifenfabrik Dobbelman an der Rückseite des Kesselhauses in Bottendaal, 1938

Quelle: Paul Klep, in: De Canon van Nijmegen, Uitgeverij Vantilt (Nijmegen 2009)