42 Wiederaufbau

Uit Het Digitale Huis
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Epoche: 
Weltkriege
«Die älteste Stadt der Niederlande hat das modernste Einkaufszentrum bekommen», sagte der von Stolz und Begeisterung strotzende Bürgermeister Hustinx am 17. September 1956 im nimwegener Rathaussaal. Der Wiederaufbau des Stadtzentrums war vollendet. Nimwegen hatte Grund zum Feiern.

Nimwegen gehörte in den Niederlanden zu den am schwersten durch Kriegsgewalt getroffenen Städten, vor allem durch das Bombardement des 22. Februar 1944, die Kämpfe bei der Befreiung der Stadt im September 1944 und die folgenden Monate, als die Stadt in der Frontlinie lag. Gut 2200 Nimwegener waren ums Leben gekommen. Der Sachschaden war enorm, vor allem in der Stadtmitte. Gut dreitausend Wohnungen, vierhundert Läden, fünfzig Hotels und Gaststätten, sieben Kirchen, vier Kinos, zwei Bankgebäude und der Bahnhof wurden zerstört oder schwer beschädigt. Vom Rathaus blieben nur die verrußten Fassaden übrig.

Die Innenstadt bot das Bild einer Einöde. Das Stadtbauamt konnte gewissermaßen mit einer reinen Weste anfangen. Der Stadtrat nutzte die Gelegenheit, um die Innenstadt zu einer zugänglichen modernen «City» zu transformieren. Der Wiederaufbauplan entstand zwischen 1944 und 1947 phasenweise. Die schwierige Wahl zwischen einer historischen Vorgehensweise (einem nostalgischen und traditionellen Stadtbild) und einer modernistischen Ausführung (einem offenen und kontrastreichen modernen Stadtbild) führte letztendlich zu einem pragmatischen Kompromiss. Schwer getroffene Wahrzeichen aus der Vergangenheit, wie das Rathaus und die Stefanskirche, wurden restauriert. Der alte Straßenplan blieb größtenteils gehandhabt, aber er wurde zweckmäßiger, mit mehr Plätzen (z. B. Plein 1944) und breiten Straßen. So wurden die Bloemerstraat und die Augustijnenstraat verbreitert und schaffte der Abbruch der - größtenteils mittelalterlichen - Dominicuskirche Raum für die Verbreiterung der Broerstraat. Also freie Bahn für das Auto. Von jetzt an konnten Lastkraftwagen auf Innenplätzen, den charakteristischen Anlieferungshöfen, einfach laden und löschen. Aber auch der Fußgänger bekam mehr Raum. Man strebte nach einer Trennung von Funktionen, mit Nachdruck auf die Einkaufsfunktion der Innenstadt, während auch die Entstehung eines Büro-, Vergnügungs- und religiösen Zentrums beabsichtigt wurde. Für industrielle Betriebe war in der Innenstadt kein Platz mehr.

In 1947 genehmigte der Stadtrat die Wiederaufbaupläne. Die Zustimmung des Staates, maßgebend u. a. für die Finanzierung, ließ noch einige Jahre auf sich warten. Erst danach kam der Wiederaufbau richtig in Gang. Die Stadt lebte und brauste von Bauaktivitäten. Der Erneuerungsdrang war überall sichtbar, sogar greifbar. Aus einer verwundeten Stadt entstand eine gesunde Stadt.

Die Freude bei der Feier der «Vollendung» des Wiederaufbaus in 1956 war verständlich, entsprach jedoch nicht der Realität. Viele große Änderungen sollten noch folgen, wie der Bau des Warenhauses HEMA, des Stadttheaters und dem Bau eines Tunnels unter dem Bahnhof.
Von verwundeter zur gesunden Stadt
1944-1956
Plan für den Wiederaufbau von Nimwegen, 1947 (RAN)

Quelle: Jan Brabers, in: De Canon van Nijmegen, Uitgeverij Vantilt (Nijmegen 2009)