44 Industriestadt

Uit Het Digitale Huis
Naar navigatie springen Naar zoeken springen

Let op: deze website is momenteel onder constructie. Helaas zullen hierdoor niet alle pagina's naar behoren functioneren. Onze excuses voor het ongemak!

Epoche: 
Fernsehen und Computer
«Die Niederlande industrialisieren!» lautete die Parole nach dem Zweiten Weltkrieg. In Nimwegen kam eine Industrialisierungswelle in Gang, die ihresgleichen in der städtischen Geschichte nicht kannte. Die alte Vision von Nimwegen als «Wohnstadt» und als Touristenzentrum gehörte endgültig der Vergangenheit an.

In den fünfziger Jahren begann der Stadtrat mit der Abgabe von modernen, sogenannten nassen Industriegeländen am Maas-Waalkanaal. In jener Zeit ließen sich vierzig neue Betriebe in der Stadt nieder, angelockt von lokalen Vorteilen, wie relativ niedrigen Löhnen, billigem Grund, guter Infrastruktur und günstigen Darlehen. In 1930 arbeiteten noch 11.000 Nimwegener in der Industrie, in 1960 betrug diese Zahl 24.000. Einer der neuen Betriebe war die Philips NV, der 1953 im Gebäude der ehemaligen Twentschen Bank am Mariënburg im Zentrum Nimwegens mit der industriellen Produktion von Dioden und Transistoren anfing. Durch die Übernahme der Glühlampenfabrik Splendor im Vorkriegsjahr (1930) war Philips in Nimwegen gut bekannt. Trotzdem waren unter der Leitung des Bürgermeisters Hustinx in den Jahren 1947-1953 nicht weniger als vier Versuche notwendig, um Philips für Nimwegen zu begeistern. Der Eindhovener Mutterkonzern fürchtete sozialistische Einflüsse in Nimwegen und auch die Arbeitsmoral in der Waalstad wurde nicht hoch bewertet. Als Philips sich einmal in Nimwegen niedergelassen hatte, eröffnete der Betrieb im Sommer von 1955 einen großen Komplex außerhalb der Stadtmitte, bei Neerbosch, wo im Laufe der Jahre eine Fabrik nach der anderen gebaut wurde. Bald bekam der Betrieb mit der arbeitsintensiven Fabrikation von Halbleitern einen Platz zwischen den anderen großen Arbeitgebern in der Stadt: Dobbelman, die Automatic Screw Works Apparatefabrik und Papierfabrik Gelderland. Die Anzahl der Philips-Mitarbeiter stieg von gut 50 in 1953 bis auf 4500 in 2003. Von 1957 bis 1984 gab es außerdem eine Niederlassung in Lent, wo u. a. Basismaterial für Dioden und Transistoren hergestellt wurde.

Mitte der achtziger Jahre wurden Investitionen für eine Megachipfabrik getätigt, die im Volksmund «Die Kathedrale von Philips» genannt wurde. Die Innovation von sowohl Produkten als Produktionstechnologie besorgten Philips Nimwegen einen Platz in der Welt der Submicrontechnology und der Mikrochips. Aber das Milliarden verschlingende Megachipprojekt wurde durch Verluste, die Philips NV Ende der achtziger Jahre weltweit erlitt, jäh unterbrochen. Im Rahmen der Operation Centurion musste das nimwegener Projekt, das den Weltmarkt der Speicherchips erobern sollte, abrupt eingestellt werden, mit all seinen Konsequenzen für Arbeitsplätze und das investierte Kapital. Einige Jahre später gelang es Philips jedoch «die Kathedrale» erneut zu nutzen, indem man in großem Umfang neue Halbleitertypen produzierte, wofür die innovative Submicrontechnology angewandt werden konnte. Die Halbleiterproduktion in Nimwegen, eine der größten in Europa, wurde im Jahre 2006 von Philips abgestoßen und kam in die Hände von NXP, Next eXPerience.
Die Niederlassung von NV Philips
Ab 1953
Fiftytwodegrees, das neue Gebäude von NXP, von dem Philips einen Großteil des Unternehmens verkauft hat (AM)

Quelle: Jan Brabers, in: De Canon van Nijmegen, Uitgeverij Vantilt (Nijmegen 2009)